„2 hoch 33“ – live erlebt

Dietmar Kohler von der Global Marshall Plan Lokalgruppe Bodensee erzählt uns von seinem persönlichen “2 hoch 33” Erlebnis, das ihm gezeigt hat was eine Entscheidung ausmachen und wie man durch kleine Handlungen viel bewegen kann.

“Wenn jeder von uns pro Jahr zwei Menschen motiviert, haben wir in 33 Jahren acht Milliarden Menschen – also alle Bürger der Welt überzeugt! 2³³ = 8 Milliarden.”

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Letzten Samstag habe ich erlebt, welchen Unterschied eine Entscheidung macht. Die Entscheidung war: Zum Kulturfest ziehe ich mein selbst entworfenes T-Shirt an (siehe Bild), das bewusst darauf angelegt ist, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. „Was läuft aus Ihrer Sicht denn falsch in der Welt?“ Es gab auch einige Begegnungen. Doch das, wovon ich hier erzählen will, passierte abends. Wir waren in einer gemischten Gruppe noch was trinken. Von einem in der Gruppe wurde ich darauf angesprochen, was denn dieser Global Marshall Plan bedeutet. Ich meinte zuerst, dass ich gerade lieber einen entspannten Abend will und das sonst was Längeres wird, wenn er das wirklich wissen will. Er wollte. Ich fing an mit Al Gore und den Entwicklungszielen, bei denen sich nahezu alle Staaten der Welt einig waren – und merkte, dass ich meine Zuhörer gerade verliere. Also wurde ich konkret: „Viele Menschen engagieren sich für Menschen oder die Umwelt, in kleinen Projekten. Das ist wichtig und richtig. Doch es ist ebenso wichtig zu erkennen, wie sich Umwelt, Soziales und Wirtschaft gegenseitig beeinflussen!” Zum Beispiel bei der schwierigen Beschaffung von Pflastersteinen, die fair und nicht von Kinderhand geklopft werden.

Plötzlich beteiligte sich die ganze Gruppe an der Diskussion. In den folgenden 3 Stunden zeigte sich, dass dieser bunte Haufen in vielen grundlegenden Wertvorstellungen übereinstimmt. Es kamen auch Frust und Resignation nach eigenen Enttäuschungen zum Vorschein: „Ich bewundere deinen Idealismus, aber Vergiss es!“.

Mir hat sich das Erlebnis dieses Abends eingebrannt, weil ich erlebt habe, wie wenig es braucht, um über das zu reden, was uns Menschen im tiefsten Inneren eint. Ich bin sicher, dass bei jedem etwas ins Rollen kam. Ein Schritt mehr.

„Tu das was du kannst, mit dem was du hast, dort wo du bist.“

Ein Bericht von Dietmar Kohler.