Die Lokalgruppe des Global Marshall Plans in Freudberg hat in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerks zum Themenabend „Fairer Handel und Globalisierung“ eingeladen.
Nach der Auftaktveranstaltung zum Thema fairer Handel sollten Mitte Juli auch die Einwohner vor allem der Ortsteile in einer zweiten Veranstaltung in der Eichwald-Grundschule Rauenberg informiert werden. Zum Themenabend „Fairer Handel und Globalisierung“ wurde eigens ein Fahrdienst der Freiwilligen Feuerwehr und der DLRG eingerichtet.
Rund 50 Interessierte waren der Einladung des Katholischen Bildungswerks Freudenberg in Zusammenarbeit mit der Global Marshall Plan Lokalgruppe gefolgt. Zunächst konnte Bürgermeister Roger Henning an die drei Fußball-Vereine der Stadt, den SC Freudenberg, den SC Eintracht Boxtal und den FC Rauenberg zwölf von Hand gefertigte Bälle übergeben. Es sei erfreulich, dass sich schon viele Bürgerinnen und Bürger sowie Verantwortliche aus Handel und Gewerbe bereit erklärt haben, bei der Fairtrade-Kampagne mitzumachen. Um die Initiative der Vereine zu unterstützen, habe die Stadt für jeden Verein einen Ball zusätzlich bestellt, erklärte Bürgermeister Henning. Sie wurden, wie zuvor durch den Sprecher der Global Marshall Plan Lokalgruppe Ralf Kern erläutert wurde, auf Initiative und unter Begleitung des Vereins „Anstoß zur Hoffnung“ in Burundi, dem Partnerland Baden-Württembergs, produziert, wie durch Originalaufnahmen belegt werden konnte.
In seiner Einführung machte Ralf Kern deutlich, dass gerechte Globalisierung möglich sei. Dem stehe aber immer noch entgegen, dass viele Staaten weiter auf Wachstum, nationalen Alleingängen und Handelsgrenzen setzen. Doch es gebe auch viele Indizien auf ein beginnendes Umdenken. Die Fairtrade-Initiative sei ein Mosaikstein im großen Gefüge zu einer besseren Entwicklung. Sie sei aber nicht die alleinige Lösung, dazu brauche es eine Korrektur des Gesamtsystems.
„Gerechte Globalisierung und damit friedliches Zusammenleben der Völker ist möglich, wenn viele Menschen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft national und international zusammenstehen, Allianzen bilden, um eine ökologische und soziale Weltwirtschaft zu etablieren.“
Kern bedankte sich bei Bürgermeister Roger Henning und dem Stadtrat für den von Verantwortung geleiteten Beschluss, Freudenberg zur Fairtrade-Stadt zu machen und übergab das Wort an Berit Schurse, der Leiterin des Weltladens Aschaffenburg.Sie informierte die Zuhörer ausführlich über die Unterschiede der beiden Labels, unter denen fair gehandelte Produkte vertrieben werden. Ihre Ausführungen zeigten einen deutlichen Vorsprung des Vertriebs durch die Weltläden (Gepa) vor den übrigen existierenden Labels.
Dass fairer Handel auch einen regionalen Aspekt beinhalten kann, zeigten Holger Weis und sein Schwiegervater Eugen Wagner. Sie stellten mit einer Videopräsentation das für Frühjahr 2018 geplante Projekt „Heima(r)thof mit Seminarraum und Hofladen“ vor. Das durch Leader-Förderung begleitete Projekt wird im Hofladen regionale, eigene und künstlerisch gestaltete Produkte anbieten, aber auch Raum für Seminare und Vortragsveranstaltungen bereithalten.