Seit zehn Jahren arbeitet die Global Marshall Plan Lokalgruppe Freudenberg an ihrem lokalen Beitrag für eine weltumspannende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaften hin zu ökologischen und sozialen Standards.
Wichtigste Ziele ihrer Arbeit sind soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Schutz der Natur. Bei der Jubiläumsfeier Ende April im Bernhardsaal Freudenberg sorgten für die musikalische Umrahmung des Abends das zu einem Duo verkleinerte historische Trio der Musikschule Freudenberg, für emotionale Momente sorgte Sängerin Svenja Zipprich mit ihrem Lied „Wenn die Welt in Flamme steht“, welches auch als offizieller Fair Trade Song der Stadt Freudenberg fungiert.
Gruppenmitglied Wolfgang Sasse vertrat den verhinderten Gruppensprecher Klaus Hildenbrand und übernahm die Begrüßung der Gäste. Er sagte, dass der Kauf fossiler Brennstoffe Kriege finanziere und die Flüchtlingsströme auch durch die Ausbeutung verursacht werden, die die Industrieländer betreiben. In den reichen Ländern werde so viel verbraucht, dass für die armen Länder auch kein kleinster Teil des Wohlstands übrigbleibe. Nun setze zum Glück ein Umdenken ein. Auch wenn der einzelne Mensch nur ein kleines Rädchen im System sei, suchten die Mitglieder der Gruppe nach Lösungen. „Wir laden alle kritischen Geister ein, dabei mitzumachen!“
Ralf Kern, der die Gruppe von zehn Jahren initiiert hatte, zitierte in seinem Rückblick einleitend den ersten Ministerpräsidenten Israels David Ben Gurion. Sein Satz „Wer nicht an ein Wunder glaubt, der ist kein Realist“ lasse hoffen. Seit 2012 bemüht sich die Gruppe in Freudenberg einer globalen Gerechtigkeit näher zu kommen. Um dies der Nachwelt zu dokumentieren, ließ Kern ein Büchlein drucken, das bei der Jubiläumsfeier den Gästen überreicht wurde. Zu den Aktivitäten gehörten zum Beispiel Baumpflanzaktionen mit den Firmlingen, Unterstützung der Menschen in Burundi, Lobbyarbeit bei Politikern aus der Region für die Ziele der Global Marshall Plan Initiative, verschiedene Vorträge und Informationskampagnen zu den Themen und Einsatz für den fairen Handel. Die Gruppe arbeitet unter dem Dach der katholischen Seelsorgeeinheit und so überbrachte Diakon Michael Baumann deren Glückwünsche.
Als Kern die Gruppengründung vor zehn Jahren vorgeschlagen habe, hätten sich alle über die Idee gewundert. „Es ist ganz wunderbar, dass sich viele Leute fanden und die Gruppe entstand.“ Bürgermeister Roger Henning beglückwünschte die Gruppe im Namen der Stadt Freudenberg. Er sei stolz, dass es in einer Kleinstadt eine solche Gruppe gebe, und dass sich hier so viele Menschen um soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz sorgen. Man könne nur gemeinsam an diesen großen Zielen arbeiten.
Einen Ausblick auf die geplanten Aktivitäten gab Gruppenmitglied Klaus Hildenbrand. Geplant sind unter anderem eine Pflanzaktion im Freudenberger Wald, ein Vortrag von Professor Franz-Josef Rademacher zum Global Marshall Plan mit Afrika, eine Partnerschaft der Kirchengemeinde mit einer Kirchengemeinde in Burundi und die Unterstützung von Hilfsprojekten für dieses Land, das als eines der ärmsten Länder der Welt gilt.