Als erfolglos oder eine „Blamage“ wurde der Ausgang der 16. Weltnaturkonferenz (COP16) der Vereinten Nationen am 2. November bewertet. Zwei Wochen lang berieten sich Vertreter*innen von rund 200 Ländern in Cali, Kolumbien. Die teilnehmenden Staaten rangen um die Umsetzung des Weltnaturvertrags, der bis 2030 rund 30% der Land- und Meeresflächen unter Schutz stellen soll. Streitpunkt war die Finanzierung der notwendigen Maßnahmen. Da zahlreiche Delegierten frühzeitig abreisten, war das Gremium letztlich nicht mehr beschlussfähig.
Am Ende der Konferenz habe die Blockade des Biodiversitätsfonds durch die EU die Gräben zwischen Industriestaaten und Ländern des Globalen Südens vergrößert, erläuterte Jannes Stoppel, Politikexperte von Greenpeace Deutschland.
Dass es beim globalen Biodiversitätsfonds keine Einigung gegeben habe, treffe das bereits schwer belastete Vertrauensverhältnis zwischen Industriestaaten und den Ländern im Globalen Süden empfindlich, hieß es auch vom WWF.
Kleine Erfolge
- Durchbruch für den Schutz biodiversitätsreicher Meeresgebiete und die stärkere Beteiligung indigener Bevölkerungen, lokaler Gemeinschaften und deren Wissen.
- Einigung auf die Einrichtung eines permanenten Untergremiums, das indigene Völker in künftige Gespräche und Entscheidungen über den Naturschutz einbeziehen soll.
Die Weltklimakonferenz (COP) ist das höchste Entscheidungsgremium des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) und tagt alle zwei Jahre. Das Übereinkommen wurde 1992 auf dem Erdgipfel in Rio de Janeiro unterzeichnet und umfasst 196 Unterzeichnerstaaten. Seine Ziele sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorteile, die sich aus der Nutzung genetischer Ressourcen ergeben.
Quellen und weitere Informationen: “COP16 in Kolumbien:Bitteres Ende der Weltnaturkonferenz” auf zdf.de; “„Blamage“ – Wichtiger Klimagipfel scheitert, weil Delegierte plötzlich abreisen” auf focus.de; “Nature is life. And yet we are waging a war against it – a war in which there can be no winner”, die Eröffnungsrede von UN Generalsekretär Guterres auf web.tv.un.org.
Bildquelle: webtv.un.org