Die fortschreitende Digitalisierung öffnet uns weltweit die Türen zu neuen Innovationen. Das kann eine Chance für Afrika sein, wie einige erfolgreiche Modellprojekte auf dem Kontinent zeigen.
Die Anzahl der Internetnutzer ist in den vergangenen 10 Jahren von insgesamt 1 Milliarden auf ungefähr 3,5 Milliarden weltweit gestiegen. Ein beträchtlicher Anstieg, wenn man bedenk, dass inzwischen mehr Menschen Mobiltelefone besitzen, als dass sie Zugang zu Sanitärversorgung und Elektrizität haben.
Nach wie vor sind 4,2 Millionen Menschen offline, 4 Milliarden von ihnen stammen aus Entwicklungsländern.
Gerade junge Menschen in den Ländern Afrikas ermutigt das schnelle digitale Wachstum zu neuen Innovationen und dadurch entstehen bemerkenswerte Projekte, die wirtschaftliche, politische und soziale Teilhabe der Menschen vor Ort verbessern wollen. Neben Wetter Apps und Hotlines für Farmer, die Ingenieure und Wirtschaftsexperten mit lokalen Farmern vernetzt, gibt es viele Bespiele für die Integration moderner Technologien in den afrikanischen Alltag :
- Bürgerplattform „Dooz“ (palästinensische Autonomiegebiete): Internetplattform, auf der die Bürger nachlesen und mitverfolgen können, was die Politiker „hinter verschlossenen Türen machen.“ Die App soll mehr politische Transparenz schaffen und das Vertrauen der Bürger in die Kommunalverwaltung und die Politik stärken.
- Bürgerfeedback per SMS (Togo): Die Bürger können ihrer Kommunalverwaltung per SMS ihre Wünsche und Anregungen schicken, welche dann auf einer Web-Plattform gesammelt und validiert werden. Der Stadtrat diskutiert dann beispielsweise über eine Sanierung der Markplätze. Am Ende werden die Bürger über die Ergebnisse via Radio informiert.
- Bildung: War Child- spielbasiertes E-Learning (Sudan): Mithilfe von solarbetriebenen Tablets können Schulkinder in dem Sudan Selbstlernspiele aus dem Bildungsbereich spielen. Durch die auf dem Lehrplan basierenden Mathespiele können die Kinder ihr Wissen bereichern und ihre Erkenntnisse verbessern.
- E-Commerce für Kunsthandwerkerinnen (Afrika- San Francisco ): Durch die in 2012 gegründeten E-Commerce-Plattform „Soko“ können Frauen ihre angefertigten Waren online verkaufen und auf der ganzen Welt anbieten. Sie treten direkt mit Kunden in Kontakt und können ihr Geld an dafür ausgezeichneten Kiosken abholen. Die Plattform ist auch per SMS für die Kunsthandwerkerinnen zu nutzen um eine Benachteiligung zu verhindern, sollten sie keinen Zugang zum Internet haben
Diese und weitere Beispiele finden Sie in der Kurzdoku Digitalisierung in Afrika“ von ARTE