Klimawandel als globale Herausforderung: Prof. Radermacher fordert Zusammenarbeit

All In Termin Radermacher

In seinem Vortrag fordert Prof. Radermacher einen grundlegenden Strategiewechsel in der Klimapolitik. Er warnt vor ineffizienten Alleingängen und plädiert für eine internationale Kooperation, um Klima- und Entwicklungsfragen gemeinsam zu lösen.

In seinem Vortrag skizzierte Prof. Radermacher drei mögliche Zukunftsszenarien, die es so noch vor 15 Jahren gab: Die ökosoziale Marktwirtschaft, die Brasilianisierung der Welt und den Kollaps. Während sich nach der Finanzkrise international die Idee einer „Green and Inclusive Economy“ durchgesetzt habe, habe sich in Deutschland eine eher bürokratische ökosoziale Planwirtschaft mit Überregulierung entwickelt. Dies führte zu einem „Klimanationalismus“, der Klimaschutz eher national als international betrieb und laut Radermacher zum Scheitern der Ampelkoalition beitrug.

Er betonte, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Klima- und Entwicklungsfragen gebe. Entwicklungsländer hätten ein Recht auf Wachstum, auch wenn dies mit höheren CO2-Emissionen verbunden sei. Das weltweite Bevölkerungswachstum, vor allem in Afrika, stelle enorme Herausforderungen für Klima und Wohlstand dar. Radermacher fordert, dass reiche Länder mehr in nachhaltige Entwicklungsprojekte investieren müssten, um den Wohlstand in ärmeren Ländern zu fördern und die Klimakatastrophe zu verhindern.

Die Konzentration auf nationale Alleingänge beim Klimaschutz sei ineffizient und teuer. Stattdessen plädiert er für internationale Kooperation und einen technologieoffenen Ansatz, der auch Kernenergie und Carbon Capture berücksichtigt. Naturbasierte Lösungen wie Aufforstung seien kostengünstige Hebel zur CO2-Reduktion, die gleichzeitig den globalen Süden wirtschaftlich stärken könnten.

Radermacher prognostiziert, dass sich die Wirtschaftsleistung der Entwicklungs- und Schwellenländer vervierfachen wird – klimaneutral. Er sieht ein großes Potenzial für sogenannte Cap-and-Trade-Systeme, die durch Verträge mit Entwicklungsländern zur CO2-Reduktion beitragen könnten.
Abschließend fordert er einen Strategiewechsel hin zu globaler Kooperation und empfiehlt sein Buch „All-in“ als weiterführende Lektüre.