Zwei Mitwirkende der Lokalgruppe München der Global Marshall Plan Initiative haben an dem Wettbewerb „Gutes Beispiel 2017“, eine Aktion von Bayern 2 (Bayerischer Rundfunk) teilgenommen.
Zum zweiten Mal wurden hier Projekte ausgezeichnet, die sich auf vorbildliche Weise für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Unsere beiden Mitstreiter wurden unter den ca. 500 Projekten zwar nicht prämiert, aber es sind immer noch zwei großartige Ideen, die wir hier gern vorstellen:
Projekt 1 von Birgit Oswald:
Emissionshandel von Privatpersonen
Da private Haushalte mit u.a. Heizung, Stromverbrauch, Flugtickets zu einem beträchtlichen Teil an der CO2-Erzeugung beteiligt sind, könnten sie (wenn man die Klimaziele ernst nimmt) am Emissionshandel beteiligt werden. Der Vorschlag ist folgender:
Alle Privathaushalte in einem begrenzten Bereich kaufen von ihren Energieerzeugern relativ günstig ein Kontingent für CO2- Emissionen. Dieser Grundstock ist wie ein Konto anzusehen, von dem Stromrechnung, Heizöl, Flugtickets usw. bezahlt werden. Es gibt einen Umrechnungskurs von Euro in Cocoins („CO2-Währung“), analog zu der Währung der Bitcoins, die ja längst existiert.
Wer mehr verbraucht, muss teuer zukaufen, wer weniger verbraucht, kann sein Guthaben verkaufen. So könnten Privathaushalte dazu animiert werden, ihren CO2-Ausstoß zu überdenken und zu begrenzen. Dieser Ansatz hat selbstverständlich seine Detail-Herausforderungen, aber er stellt eine Analogie zum industriellen EUA-System (european emission allowencies) dar.
Projekt 2 von Robert Faul:
Verpflichtung zur Nennung der CO2-Emission in der Heizkostenabrechnung
Bis 2050 sollen weltweit etwa 85 % weniger CO2-Emissionen erreicht werden gegenüber dem Referenzustand 1990, wobei jedem Einzelmenschen derzeit nur klimaverträgliche knapp 2 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr als Kontingent zustehen. Der persönliche „footprint“, sowie etwa der Zusammenhang von 1000 l Heizöl zu ca. 3 t CO2-Emission ist aber einem großen Teil der Bevölkerung nicht bekannt.
In der Heizkostenabrechnung wird ausgewiesen, wie viel Primärenergie (z.B. Gas) verbraucht wird. Das Anliegen der Lokalgruppe München ist es, dass die BürgerInnen in dieser Heizkostenabrechnung auch verpflichtend über ihre CO2-Emission informiert werden.
Die Maßnahme soll einen Beitrag zu einer weitreichenden Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung (mehrere Millionen Menschen) liefern, ohne dass für die Realisierung nennenswerte Kosten entstehen. Das Projekt hat sehr namhafte Befürwortungen von z.B. Herrn Prof. Dr. K. Töpfer, Herrn Prof. Dr. E. U. von Weizsäcker, Herrn Prof. Dr. G. Berz und Herrn Prof. Dr. Dr. F. J. Radermacher erhalten. Inzwischen hat dieses Projekt Zugang zu hochrangigen Personen der Bundesregierung erreicht.
Mitwirkende in der Lokalgruppe München haben übrigens auch die Vereinsgründung von „Planet in Balance Germany e.V. in Gründung“ in München initiiert. Der Verein soll in Kooperation mit dem Global Marshall Plan Netzwerk und im Einklang mit dessen Zielen Projekte konkret umzusetzen helfen. Wir freuen uns sehr über die Ideen von unseren GMP-Freunden und bedanken uns für ihr Engagement!
(Beitrag von Sibylle Nottebohm)